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Gun Broman
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Traumapädagogische Erziehungshilfe
Die traumapädagogische Erziehungshilfe richtet sich an Kinder, Jugendliche und Familien, die unter den Folgen von traumatisierenden Ereignissen leiden. Ein traumatischer Verlauf gleicht dem Anderem nicht. Um das Krankheitsbild zu erfassen, ist mehr „der Blick von Innen“ erforderlich. Was braucht das Kind, der Jugendliche und die Familie? Ist das Kind/ der Jugendliche traurig, ängstlich, unruhig, aggressiv?
Die Ansätze der Traumapädagogik sind Stabilisierung, Sicherheit, kreative Ausdrucksmöglichkeiten, Förderung der Selbstwirksamkeit, Integration. Das Kind, der Jugendliche lernt sich selbst besser zu verstehen, entdeckt seine eigenen Fähigkeiten und lernt, einschränkende Kommunikations- und Wahrnehmungsmuster zu verändern. Eine stabile und verlässliche Arbeitsbeziehung ist entscheidend für ein positives Ergebnis und steht im Zentrum der Hilfe. Diese Form der traumpädagogischen Hilfe orientiert sich an den Phasen der Traumatisierung (Die vier Grundinterventionen nach Heinrich Fallner) des Kindes oder Jugendlichen. Ziel ist es, alle diese Phasen wieder zu harmonisieren und miteinander in Kontakt zu bringen.
- Wenn die Stabilität in Frage gestellt ist, ist die Hilfe stützend (der sichere Ort, Körperübungen, Beziehung).
- Wenn die Integrität beeinträchtigt ist, ist die Hilfe schützend (Rhythmus, Wohlbefinden, Einbeziehung und Aufbau von Beziehungen)
- Wenn die Dynamik erloschen ist, ist die Hilfe anregend ausgerichtet, so dass die Dynamik wieder entsteht (mit positiven Erlebnissen/Erfahrungen, Konfrontation mit Fehlverhalten)
- Wenn die Identität geschwächt, ist die Hilfe stärkenorientiert (Förderung der Selbstwirksamkeit, Selbstbestimmung)
Der Prozess und das Ergebnis der Stabilisierung kann natürliche Verarbeitungsprozesse unterstützen, auf eine Psychotherapie vorbereiten oder sich langfristig auf die Stabilisierung beschränken, wenn das Kind, der Jugendliche nur über eine geringe psychische Belastbarkeit verfügt, die eine Traumabearbeitung nicht möglich macht. Jeder Mensch wird als einzigartig betrachtet und die ganzheitliche Sichtweise (Körper, Geist, Seele in Interaktion mit dem sozialen Umfeld) liegt dem Ansatz zugrunde. Die Achtung unterschiedlicher persönlicher und sozialer Lebenslagen, unterschiedlicher kultureller Hintergründe und individueller Problemlösungsstrategien und Bedürfnisse sind die Leitprinzipien.